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2.1 Von Jena nach Gera



Die Brücke über der Saale

Zwischen Jena und Gera liegt das Thüringer Holzland. Der Boden ist eher wenig fruchtbar, daher haben sich weite Wälder erhalten. Historische Straßen und Wege durchziehen die Region von Osten nach Westen. Einige davon sind für RadfahrerInnen gut nutzbar.

Die Tour beginnt an der ältesten Saale-Brücke in Jena - der Camsdorfer Brücke. Die Brücke gehört zu den "Sieben Wundern" der Stadt Jena. Bei gutem Wetter kann man hier Angler im seichten Wasser der Saale stehen sehen. Am östlichen Flussufer wird gepicknickt, südlich und nördlich der Brücke bieten die weiten Saale-Auen Raum für Picknick-Wiesen, Sportplätze und Kleingärten. Mit dem Stadion des FC Carl Zeiss Jena hat auch der Fußball hier eine Heimat gefunden.

Am östlichen Kopf der Brücke befindet sich die traditonsreiche Gaststätte "Grüne Tanne" im Stadtteil Wenigenjena. Im Juni 1815 gründeten Jenaer Studenten hier die Urburschenschaft als eine gesamtdeutsche Burschenschaft.  Die Idee: nach den Befreiungskriegen sollten, als Signal für ein vereinigten Deutschland, keine Landsmannschaften mehr bestehen. Die schwarz-rot-goldenen Farben, wurden von der Jenaer Urburschdenschaft zum ersten Mal verwendet. Aber auch: wie sich kosmopolitisches Denken in Ablehnung alles Fremden und in einen dumpfen Nationalismus verwandeln, dafür sind die Burschenschaften ein frühes Beipiel. Schon Heinrich Heine hat das beobachtet und beschrieben.


Das Schönste an Jena ist die Landschaft - das soll schon Friedrich Schiller gesagt haben. Und tatsächlich sind es die tiefen Täler, die kleine Wasserläufe sich überall in der Jenaer Umgebung ihren Weg zur Saale durch die Kalkfelsen geschnitten haben, die die Landschaft so reizvoll machen. Seltsame Felsformationen, tolle Ausblicke und wunderbare Abfahrten machen das Radfahren hier reizvoll und - gelegentlich anstrengend.

Route A: Durch die Wöllmisse zum Luftschiff

Man verlässt die Stadt über den Burgweg und die Ziegenhainer Straße. Nördlich der Straße liegt der Hausberg. Von ehemals vier mittelalterlichen Burgen ist nur der "Fuchsturm" bis heute erhalten. Die "Kernberge" erheben sich südlich der Straße. "Teufelslöcher" und "Studentenrutsche" sind Bezeichnungen für die bekanntesten der vielen seltsamen Formationen, die den Reiz der Muschelkalkfelsen ausmachen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Anhöhen im Osten der Stadt bebaut. Der Weg führt durch eine der vielen in dieser Zeit in ganz Deutschland im Sinne des Werkbundes von der Heimstättenbewegung  errichtete Siedlung.




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Reichsheimstätte

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Vollersroda

Das erste Dorf am Weg ist Vollersroda. Nach vielen Zerstörungen war der Ort schon aufgegeben und als Wüstung bezeichnet worden. Die kleine Dorfkirche (Neubau 1775/1895) ist gar nicht so alt, wie es vielleicht scheint. Mit ihrer schweren archaischen Gestalt gehört sie zu den vielen Dorfkirchen der Region, die den Bauhaus-Meister Lyonel Feininger inspiriert haben.




Oettern

Hinter Vollersroda folgt die Route dem Maler Lyonel Feininger. Über Feldwege geht es zunächst nach Osten, dann nach Süden bis bis zum Rand der Anhöhe kurz vor Oettern. Das kleine Dorf liegt unten im Tal, direkt an der Ilm. Bevor der Weg ziemlich steil in den Ort hinunter führt, eröffnet sich ein wundervoller Blick auf den im Tal gelegenen Ort.

Das kleine Oettern gehört zu den schönsten Dörfern der Region. Die schöne Lage direkt an der Ilm, ein Dorfplatz am Fluss, die 150 Jahre alte Steinbrücke, eine kleine barocke Kirche (oft offen!) und die offenbar sehr engagierten Bewohner machen den besonderen Reiz des Dorfes aus. Die Kirche ist meist geöffnet, oft werden hier Arbeiten regionaler Künstler ausgestellt. Man kann eine Weile in den Bänken sitzen und den Raum auf sich wirken lassen. Oder auf die Empore steigen und den typischen Kanzelaltar von oben und die Orgel aus der Nähe anschauen. In einer Ecke der Kirche hängt, ganz unscheinbar, die Kopie eines handgeschriebenen Briefes von Lyonel Feininger an seine Frau Julia (siehe unten), in dem der Maler vom Dorf und der Kirche erzählt.




Kiliansroda und Mechelroda

Hinter Oettern führt der Weg über die Wiesen bis an den Fluss. Hier geht es wieder über eine kleine Steinbrücke, ein Stück durch den Wald und dann steil den Berg hinauf bis nach Kiliansroda. "Ein richtiger Bergort" schrieb Lyonel Feininger. Und tatsächlich: der Ort liegt ganz weit oben. Am Dorfeingang eröffnet sich ein weiter Blick über das Ilmtal. Und dann gibt hier gibt es einen der wenigen noch existenten Dorfläden der Region - den sehr erfolgreiche Hofladen von Siegfried Hoffmann.

Das nur eine Straßenbiegung entfernt gelegene Dorf Mechelroda birgt eine landauf- und ab bekannte Gaststätte: Das "Goldene Einhorn" ist seit über 200 in Familienbesitz. Hier gibt es alles, was die Thüringer Küche zu bieten hat. Berühmt ist das Goldene Einhorn aber, denn ohne das geht hierzulande gar nichts - für die typischen Thüringer Kartoffelklöße.




Linda, Maina, Ottstedt, Magdala

Von Mechelroda geht es über Linda, Maina und Ottstedt nach Magdala. Mit ca. 2.000 Einwohnern gehört der Ort zu den vielen kleinen Landstädten Thüringens. Nach Zerstörungen im Sächsischen Bruderkrieg (1450/52) und einem Brand 1849 ist von der alten Substanz des Ortes nicht viel geblieben. Dafür können sich hungrige Radler in Magdala versorgen: beim Bäcker Rost gibt es den typischen Blechkuchen und einen guten Kaffee.

Die bekannteste Persönlichkeit in der Geschichte der Stadt ist wohl der Komponist Richard Wagner. Im Jahr 1849 soll sich der steckbrieflich gesuchte Komponist hier versteckt haben. Mehr dazu hier...






Bürgel

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Von Weimar nach Gera

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Via: Luftschiff, Bürgel, xxx

Distanz: xx km / xxx Hm

Strecke: Viele Bergauf- und -abfahrten, Feldwege und Nebenstraßen, kaum Radwege